Stickstoffdüngung der Pferdeweiden

Entsprechend der neuen Düngeverordnung sind folgende Richtwerte bei der Düngung von Pferdeweiden einzuhalten:

  • Die Pflanzennährstoffe Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg) sowie Calcium (Ca) sind erst nach einer Bodenprobe und entsprechender Düngeempfehlung der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) vorzunehmen. Das Ergebnis der Bodenprobe (1. Seite) sowie die Düngeempfehlung (2. Seite) sind bis zu 10 Jahre aufzuheben. Eine Düngung der Grundnährstoffe ohne Bodenprobe und Düngeempfehlung ist nicht zulässig! Das Einhalten der Düngeverordnung ist Voraussetzung für die Beantragung von Subventionen.
  • Der Nährstoff Stickstoff (N) kann entweder über eine Bodenprobe (Anlieferung im gekühlten Zustand zur LUFA!) oder aber, da kostenintensiv und umständlich, anhand der folgenden Höchstwerte der neuen Düngeverordnung vorgenommen werden:

Stickstoffdüngung von Pferdeweiden nach den Vorschriften der neuen Düngeverordnung

KulturErtragsniveauN- DüngungAnpassung an Bodenart
Weide extensiv65 dt/TM/ha/a65 kg N/ha/a
Weide intensiv90 dt/TM/ha/a130 kg N/ha/a
Anteil organische Masse (oM)Abschläge in %
schwach bis stark humoser Bodenbis 8% - 10%
stark bis stark humoser Boden8% bis 15% - 30%
anmooriger Boden15% bis 30%-50%
Niedermoormehr als 30%-80%
Auch für Pferdehalter gilt die neue Düngeverordnung. Entsprechend den Vorgaben der Verordnung ist das Weidemanagement zu planen und durchzuführen. Die extensive Weideführung ist die Idealkombination bei ökonomischer und gleichzeitig ökologischer Betrachtung. Eine extensive Weideführung kommt den Bedürfnisses der Pferde wesentlich besser nach, als intensiv gedüngtes Grünland. Interessant ist der Vergleich des Düngebedarfes einer extensiven und Intensiven Pferdeweide: Eine 100%ige Steigerung der Düngung mit doppelten Kosten erzielt lediglich eine Ertragssteigerung von nur knapp 40%.

Mineralstoffe: Was ist drin?

Im Normalfall benötigen ausgewachsene Pferde nur zwei Mineralstoffe zusätzlich gefüttert.

  • Na (Natrium): Dieses Mineral wird vorrangig benötigt, wenn Pferde schwitzen, da mit dem Schweiß der Pferdekörper große Mengen Natrium verliert. Wesentlich mehr als beim Menschen. Natrium wird dem Pferd durch NaCl (Natriumchlorid), also Salz zugeführt. 1 kg Salz enthält 380 g Na. Oder: Salz hat einen Natriumgehalt von 38%. Üblicherweise steht in Bedarfstabellen für das Pferd der Natriumbedarf. Für ein Sportpferd (600 kg LM) bei mittlerer Arbeit schlägt die Bedarfstabelle 57 g Na vor. In diesem Beispiel wird angenommen, dass im Futter 12 g Na bereits enthalten sind. Folglich muss 57 g Na – 12 g Na = 45 g Na durch Salz (NaCl) ausgeglichen werden. Salz enthält 38% Na oder anders gesagt: 380 g Na = 1.000 g Salz. Jetzt kommt der berühmt berüchtigte Dreisatz. 1 g Na = 1.000 g Salz ./. 380 ; 1g Na = 2,6315789 g Salz . Gesucht werden aber 45 g Na, also 2,6315789 g Salz x 45 = 118,42105 g Salz. Das Ergebnis für Dich bei der Fütterung heißt: Um 45 g Na zu füttern, benötigst Du 118 g Salz. Beim Füttern kommt es auf einen Gramm nicht an. Wenn es um kleinere Mengen Salz geht, kannst Du es im Lebensmittelhandel kaufen, achte aber darauf, dass es nicht jodiert ist! Größere Mengen kaufst Du günstig im Landhandel unter der Bezeichnung Futtersalz.
  • 1 Esslöffel Salz = 15 g Salz = 6 g Na

    1 Teelöffel Salz = 5 g Salz = 2 g Na

  • Ca (Calcium oder Kalzium): Kalzium kannst Du als Kohlensauren Kalk (CaCO3) oder als Futterkalk (CaCO3) kaufen. Futterkalk (CaCO3) enthält 36% Kalzium (Ca): 360 g Ca = 1.000 g CaCO3 oder 1 g Ca = 2,7777778 g Futterkalk. Sagt Deine Rationsberechnung, Du sollst noch 18 g Ca ergänzen, dann mache einfach folgende Rechnung: 18 x 2,7777778 g Futterkalk = 50 g Futterkalk, um 18 g Ca Deinem Pferd zuzuführen.
  • 1 Esslöffel Futterkalk = 10 g Futterkalk = 3,5 g Ca