Exotische Salze: teuer und dann auch noch klimaschädigend

Immer wieder versucht der Handel Pferdehalter zu überzeugen, dass exotische Salze in der Mineralfütterung für Pferde besonders wertvoll sind. Angeboten werden rosa Himalaya- Salze, River Salt aus Australien oder Sonnensalz aus Peru. Die Farben der Salze gehen von Rosa, Schwarz, Braun bis Weiß. Je ausgefallener die Farbe, desto gesunder das Salz, meint manch Pferdehalter.

Dabei ist wissenschaftlich längst bewiesen, dass die exotischen Salze keinerlei Inhaltsstoffe haben, die besonders gesund sind. Selbst die bunten Salze gleichen unseren heimischen Steinsalzen.

Die Verfütterung exotischer Salze hat also keinerlei Vorteile. Aber Nachteile: Sie sind erheblich teurer, besser überteuert und haben zusätzlich eine sehr schlechte Transportbilanz. Die langen Transportwege sorgen für einen erhebliche und vermeidbaren CO2- Ausstoss und sind dadurch unbestritten klimaschädlich.

Exotische Salze zu verfüttern ist nicht nur überflüssig und teuer, sondern klimaschädlich. Nachhaltige Pferdehaltung kann und muss deshalb auf exotische Salze verzichten.

Was meint dazu die Verbraucherzentrale Hamburg:

Viele Kunden haben Vertrauen in Produkte, denen etwas Exotisches anhaftet, weil sie beispielsweise aus Asien kommen. Das wird durch Namen wie ‚Himalaya‘ noch verstärkt. Viele zahlen dafür viel zu viel Geld. Die Gesundheitsversprechen werden in den seltensten Fällen erfüllt.
Leider gibt es immer noch zu viele, die so Geschäfte machen. Die Gewinnspannen sind enorm.
Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg

Mineralstoffe: Was ist drin?

Im Normalfall benötigen ausgewachsene Pferde nur zwei Mineralstoffe zusätzlich gefüttert.

  • Na (Natrium): Dieses Mineral wird vorrangig benötigt, wenn Pferde schwitzen, da mit dem Schweiß der Pferdekörper große Mengen Natrium verliert. Wesentlich mehr als beim Menschen. Natrium wird dem Pferd durch NaCl (Natriumchlorid), also Salz zugeführt. 1 kg Salz enthält 380 g Na. Oder: Salz hat einen Natriumgehalt von 38%. Üblicherweise steht in Bedarfstabellen für das Pferd der Natriumbedarf. Für ein Sportpferd (600 kg LM) bei mittlerer Arbeit schlägt die Bedarfstabelle 57 g Na vor. In diesem Beispiel wird angenommen, dass im Futter 12 g Na bereits enthalten sind. Folglich muss 57 g Na – 12 g Na = 45 g Na durch Salz (NaCl) ausgeglichen werden. Salz enthält 38% Na oder anders gesagt: 380 g Na = 1.000 g Salz. Jetzt kommt der berühmt berüchtigte Dreisatz. 1 g Na = 1.000 g Salz ./. 380 ; 1g Na = 2,6315789 g Salz . Gesucht werden aber 45 g Na, also 2,6315789 g Salz x 45 = 118,42105 g Salz. Das Ergebnis für Dich bei der Fütterung heißt: Um 45 g Na zu füttern, benötigst Du 118 g Salz. Beim Füttern kommt es auf einen Gramm nicht an. Wenn es um kleinere Mengen Salz geht, kannst Du es im Lebensmittelhandel kaufen, achte aber darauf, dass es nicht jodiert ist! Größere Mengen kaufst Du günstig im Landhandel unter der Bezeichnung Futtersalz.
  • 1 Esslöffel Salz = 15 g Salz = 6 g Na

    1 Teelöffel Salz = 5 g Salz = 2 g Na

  • Ca (Calcium oder Kalzium): Kalzium kannst Du als Kohlensauren Kalk (CaCO3) oder als Futterkalk (CaCO3) kaufen. Futterkalk (CaCO3) enthält 36% Kalzium (Ca): 360 g Ca = 1.000 g CaCO3 oder 1 g Ca = 2,7777778 g Futterkalk. Sagt Deine Rationsberechnung, Du sollst noch 18 g Ca ergänzen, dann mache einfach folgende Rechnung: 18 x 2,7777778 g Futterkalk = 50 g Futterkalk, um 18 g Ca Deinem Pferd zuzuführen.
  • 1 Esslöffel Futterkalk = 10 g Futterkalk = 3,5 g Ca